
Die liebe Anne @grundschul_heartwork lernte ich vor kurzer Zeit über Instragram kennen. Wir kamen ins Gespräch über Rechtschreibung und passende Strategien, ich fragte sie ob sie nicht Lust hätte ihre Umsetzung zum „Satz der Woche“ auf meinem Blog zu veröffentlichen und zack…. so schnell und unkompliziert geht es!
Ich freue mich immer wieder über diese Kooperationen. Davon profitieren wir alle!!!
Lest selbst, wie Anne es in ihrer Lerngruppe umsetzt und welche hilfreichen Tipps sie für Euch hat.
Ein wichtiger Bestandteil meines Rechtschreibunterrichts ist der „Satz der Woche“.
Die Idee stammt nicht von mir. Ich habe hier den „Satz des Tages“ von Materialwiese @materialwiese als Vorlage genutzt und an meine Bedürfnisse angepasst. Ihr findet auf ihrem Blog umfassendes Material, welches ihr auch herunterladen könnt.
Der Satz der Woche ermöglicht es in Form eines wöchentlichen Rituals, alle Rechtschreibstrategien sowie Themen der Sprachbetrachtung zu wiederholen.
Den Satz konzipiere ich immer so, dass er möglichst viele Wörter enthält, die mit unserem aktuellen Rechtschreibthema zu tun haben. Arbeitet man mit Lernwörtern, kann man natürlich auch diese nutzen.
Zunächst wähle ich eine*n Schüler*in aus, der/die den Satz der Woche verdeckt an der Tafel schreiben darf. Dafür ist es wichtig, dass in der Klasse eine Fehlerkultur herrscht, bei der kein Kind für Fehler ausgelacht wird.
Sollte diese Grundlage noch nicht gegeben sein, ist es möglich, selbst an der Tafel zu schreiben und ggf. Fehler in den Satz einzubauen.
Ich diktiere dann den Satz, den alle Schüler*innen in ihr Heft schreiben (bis auf den/die Schüler*in an der Tafel).
Wir klappen dann die Tafel um und gehen den Satz Wort für Wort durch.
Bei jedem Wort überprüfen wir im Plenum, ob es richtig geschrieben wurde und welche Stolperstellen es enthält. Finden wir bei einem Wort eine Stolperstelle (z.B. die Großschreibung der Nomen/ des Satzanfanges) hänge ich ein kleines Schild, auf dem die passende FRESCH-Strategie abgebildet ist zu dem Wort. Dazu habe ich die FRESCH-Symbole ausgedruckt, laminiert und mit Magnetband versehen.
– bunte Strategiesymbole ausdrucken
– schwarz/weiß Strategiesymbole ausdrucken
Gemeinsam suchen wir dann noch die Nomen, Verben und Adjektive des Satzes und unterstreichen sie in unterschiedlichen Farben. An unserer Schule werden Nomen blau, Verben rot und Adjektive grün unterstrichen. Welche Farben man nutzt, ist letztendlich Geschmackssache. Es sollte meiner Meinung nach nur die ganze Grundschulzeit einheitlich umgesetzt werden, damit die Schüler*innen nicht durcheinandergeraten.
Wir beenden dann die Arbeit im Plenum und die Schüler*innen werden in die Einzelarbeit entlassen. Ab hier greift das Schema, welches auf dem Arbeitsblatt vermerkt ist.
Zunächst sollen sie die Fehler im eigenen Satz finden und die falschen Wörter nochmals korrekt unter den Satz schreiben. Hinter den Wörtern vermerken die Schüler*innen die FRESCH-Strategie, die ihnen dabei hilft, das Wort korrekt zu schreiben.
Im nächsten Schritt unterstreichen sie ebenfalls die Nomen blau, die Verben rot und die Adjektive grün.
Zu jeder Wortart gibt es dann verschiedene Übungen. So sollen bei den Nomen Einzahl und Mehrzahl vermerkt werden. Wer dies noch erweitern möchte, kann hier ebenfalls den bestimmten und unbestimmten Artikel notieren lassen.
Die Verben sollen konjugiert und in die verschiedenen Zeitformen gesetzt werden.
Je nachdem wie viele Zeitformen schon eingeführt wurden, kann hier natürlich variiert werden.
Wichtig finde ich es, dass die Schüler*innen immer die Fachbegriffe Präsens, Präteritum, Perfekt und Futur notieren. So prägt sich die Verknüpfung zwischen Fachbegriff und der Verbform besser ein. Meiner Erfahrung nach verwechseln selbst Viertklässler häufig noch die Begriffe.
Für die Adjektive sollen die Vergleichsstufen und das Gegenteil gefunden werden.
Der Satz der Woche nimmt bei mir eine Unterrichtsstunde ein.
Man könnte ihn allerdings auch montags einführen und die Bearbeitung in Einzelarbeit auf die ganze Woche ausweiten. So könnten die Übungen zu den Nomen beispielsweise dienstags, die Übungen zu den Verben mittwochs und die Übungen zu den Adjektiven donnerstags gemacht werden. Diese Form bietet sich vor allem an, wenn man mit offeneren Systemen, wie beispielsweise dem Wochenplan, arbeitet.
Als Lehrer*in kann man also an vielen Stellschrauben des Rituals drehen, um es perfekt an die eigene Klasse anzupassen. Des Weiteren braucht man nichts zu kopieren, außer einmalig das Arbeitsblatt. Die Schüler*innen arbeiten von da an ausschließlich in ihrem Heft.
Viel Spaß bei Variieren und Ausprobieren!
2 Kommentare zu „Arbeit mit dem Satz der Woche – eine Praxisidee – Part2“