Post von Nina @toller_unterricht , fasse ich endlich einmal meine Gedanken zur motivierenden Themenarbeit im Sachunterricht der Grundschule zusammen.
Insgesamt sieben Jahre habe ich an einer JüL-Schule gearbeitet. Zwei Jahre Referendariat, fünf Jahre eine eigene jahrgangsgemischte Klasse mit den Jg. 1-4.
Immer, wenn ich an diese Zeit zurückdenke, wird mein Herz ganz warm.
So viel intrinsische Motivation, vor allem in der Arbeit im Sachunterricht.
Gerne möchte ich euch die einzelnen Schritte bis hin zum „Endprodukt“ in den Slides erläutern.
Alle Schritte wurden im jahrelangen Prozess immer wieder mit den Kindern reflektiert, verändert und erweitert.
Nur so kann man den Lernprozess individuell auf jede:n Einzelne:n anpassen.
Ich freue mich, wenn ihr eure Ansätze, Ideen, Bedenken; kurzum all eure Gedanken hierzu teilen mögt.
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Wer mit wem?
In Absprache mit den Kindern wurde die Anzahl der Kinder pro Gruppe auf 3 Kinder begrenzt.
Diese Entscheidung begründet sich darin, dass sonst zu viele Informationen zusammengetragen werden und es unübersichtlich wird.
Welches Thema?
Die Arbeitsgruppe sucht sich aus dem Lernhaus ein passendes Thema aus. Mit Stern markierte Themen sind gemeinsame Themen der Lerngruppe bzw. des Jahrgangs. Sobald die ersten beiden Schritte erledigt sind, wird sich in die Übersichtsliste eingetragen. Die Bearbeitung eines Themas wird auf maximal einen Monat begrenzt.


Welche Art der Vorstellung und welche Vorgehensweise?
Die Arbeitsgruppe entscheidet zusammen, ob sie eine Präsentation, eine Ausstellung oder eine Themenmappe planen. Dies beeinflusst den Arbeitsprozess, da verschiedene Schwerpunkte gesetzt werden. Proben, Materialien basteln, Plakate herstellen, Inhaltsverzeichnis anlegen, Rechtschreibung überarbeiten, …
Zu Anfang stehen jedoch immer die Lernfragen und die Struktur über ein Cluster oder eine Mindmap im Mittelpunkt.







Arbeitsschritte koordinieren
Die Kinder sprechen ab, wer welche Lernfragen bearbeitet und wie er/sie sich an die Recherche begibt. Hier ist die Lehrkraft stark als Begleitung gefragt.
Im Internet ist es teilweise auch über die Kindersuchmaschinen schwierig an geeignete Informationstexte zu kommen. Hier schreibe ich immer individuell Texte, so dass sie an die (Lese-) Bedürfnisse der Kinder angepasst sind.
Endprodukt
Nachdem die Arbeitsgruppe der Lehrkraft das fertige Produkt gezeigt hat, ergeben sich meist Rückfragen. Diese werden gezielt bearbeitet, eingeübt, verändert, angepasst und die Gruppe findet einen passenden Termin.
Feedback
Nach der Präsentation oder der Ausstellung gibt es immer einen Gesprächskreis, um Rückfragen zu stellen bzw. ein mündl. Feedback zu geben. Mit dem Feedback wurden vorab ein bis zwei Kinder durch die Gruppe beauftragt und mit einem passenden Feedbackbogen ausgestattet. Anhand der Kriterien kann ein gezieltes Feedback gegeben werden; gelungene Teilbereiche rücken in den Fokus, wiederum andere Teilbereiche bekommen gezielte Verbesserungsvorschläge.
Die Rückmeldebögen wurden im Laufe der Zeit durch Kinder weiterentwickelt und angepasst.
Klicke hier für:
Feedbackbogen_ Ausstellung_Kinder
Feedbackbogen_ Präsentation_Kinder
Checkliste_Lehrkraft_Bepunktung
Selbstreflektion durch Videoaufnahme
Durch eine Videoreflektion bekommen die Kinder vor allem in der Durchführung einer Präsentation ein gutes Gefühl für die verbale und nonverbale Umsetzung.
Ist die Stimme laut und deutlich? Schaue ich das Publikum an? Kann das Publikum alles gut erkennen?
Zusammenfassung des Gehörten und Gesehenen
Manchmal gibt es für alle Zuhörer:innen eine zusätzliche Aufgabe: sie sollen am Ende der Präsentation oder der Ausstellung das Gelernte in eigenen Worten und Bildern zusammenfassen. So wiederholen sie wichtige Informationen. Entweder kommt diese Zusammenfassung in den eigenen SU-Ordner, oder sie können dies auch als weitere individuelle Rückmeldung an die Gruppe bzw. das einzelne Kind geben.
Aufbewahrung im SU-Ordner
Alle Materialien werden kopiert bzw. digitalisiert und entweder im eigenen SU-Ordner, oder als digitales Portfolio aufbewahrt. Vor allem die Rückmeldebögen, die es auch noch einmal differenziert als Extrabogen durch die Lehrkraft gibt, haben dort ihren Platz. Bevor sich ein neues Thema ausgesucht wird, wird dort geschaut was gut war und vorauf man achten kann, damit es zielgerichtet in der weiteren Arbeit angewendet werden kann.
Alle Umsetzungsideen sind hier sehr individuell auf meine damalige JüL-Lerngruppe zugeschnitten und sind somit nicht 1:1 adaptierbar.
Nutze gerne die Feedbackdokumente, um sie auf deine eigene Lerngruppe anzupassen, sie gemeinsam mit deinen Schülerinnen und Schülern zu verändern.
Die Bepunktung/Benotung ist Idee und eine Idee kann angepasst werden.
Mittlerweile sind diese Überlegungen über ein Jahrzehnt her. 😉
Viel Freude damit!
Vielen Dank für den Einblick! Das klingt richtig gut und nachahmenswert, auch ohne JÜL.
Liebe Grüße
Uli
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Das klingt sehr interessant, weil unsere Kinder erfahrungsgemäß gerne eigene Themen erforschen würden, wenn man sie ließe. Nur das mit der Themenauswahl und den Lernaufgaben habe ich noch nicht ganz verstanden. Ist e vielleicht so: Das übergeordnete Thema gibt der Lehrplan vor (links). Einzelne Lernaufgaben bearbeitet die Klasse gemeinsam, die mit dem Stern. (stehen also nicht zur Auswahl?) Überlegen sich die Kinder dann eigene Fragen? Wie viele? Wie kommen sie denn auf das Thema Pandabär?
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Du hast es genau richtig verstanden, liebe Anja.
Die Kinder gehen anhand eigener Forscherfragen auf die Suche nach Antworten. Hilfreich ist zuerst das Erstellen eines Clusters oder einer MindMap, um bereits bekannte Dinge zu sammeln. Daraus ergeben sich eigene Fragen. Die Anzahl ist den Kindern überlassen. Selbstverständlich begleiten wir als Lehrkräfte, bieten Unterstützung an und geben Tipps.
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