Sandra Schumacher (Instagram , Facebook, Homepage) hat mich am Mittwochabend spontan gefragt, ob ich für ein kleines Interview zu haben wäre! Taaaddaaaa, da ist es.
Doch warum mache ich das? Habe ich nicht eigentlich schon genug zu tun? Sprinte vom morgendlichen Frühstück mit unseren eigenen zwei Kindern, nach dem ersten Call meines Mannes mit seinem Team, in meine Schule und plane, strukturiere, sehe und spreche mit Kolleginnen und Kollegen in der Notbetreuung, versuche Eltern in Beziehung zu begegnen.
Oder ich arbeite von zu Hause, bin gefühlt immer erreichbar (weil ich das in dieser Zeit sein muss und möchte) und beantworte Mails, Nachrichten über den Schulmanager, telefoniere, videokonferenze oder nehme an Webinaren teil. (wie gerade am CommunityCall#3 des Forum Bildung Digitalisierung)
Gerade in diesen doch sehr wirren und ungewissen Zeiten ist es wichtig sich zu vernetzen; vor allem auf Schulleitungsebene. Oft genug sind wir ein Stück weit alleine; haben vielleicht einen wundervollen und sehr engagierten Konrektor (oder eine Konrektorin) und wissen wo wir anrufen können, wenn wir Hilfe benötigen. Dennoch rufe ich ganz klar dazu auf: „Vernetzt euch!“
Redet miteinander: über das Tagesgeschäft, über Ängste, über Emotionen und Gefühle. Redet über Ideen und lasst inspirieren und nehmt Hilfe an.
Jan Martin Klinge hat passend dazu einen brandaktuellen Blogartikel geschrieben, der sehr sehr lohnenswert ist.
Dazu möchte ich gerne ergänzen:
Als Schulleitungen müssen wir nun verstärkt in die Gedanken gehen, wie unsere Schülerinnen und Schüler bei Schulöffnung wieder zu uns in die Schule kommen. Es wird facettenreich werden. Themen wie Angst, Unsicherheit, Verluste, Bindungsstörung, Hoffnung, Erleichterung und noch viele weiter bislang nicht greifbare Gefühle werden in unsere Schulfamilien schwappen. Es muss Zeit und Raum für diese Gefühle und Erlebnisse geschaffen werden.
EMOTIONAL vor SOZIAL vor KOGNITIV
Unsere Kolleginnen und Kollegen müssen sich darauf einstellen auftretende Symptome zu würdigen; das heißt in erster Linie Gefühle zu markieren, sie zu benennen und dann zu beschreiben und zu besprechen.
Somit müssen wir als Schulleitung auch die Verfassungen unseres Kollegiums stark im Blick haben. Mit weiteren sieben Schulleitungen bin ich momentan in einem sehr engen Kontakt mit dem Schulpsychologischen Dienst unserer Stadt. Dort wird aktuell ein Supervisionsangebot für KollegInnen erarbeitet, dass an unsere, in der Vergangenheit installierten Supervisionsgruppen in den einzelnen Schulen, anknüpft.
Ein reichhaltiges Unterstützungsangebot für die Kolleginnen und Kollegen vorab; während der Osterferien. Denn wenn Schule wieder öffnet ist es dafür zu spät!
Ich wünsche euch von Herzen alles Gute, bleibt zu Hause, schafft euch kleine Freiräume zum Atmen!

Eigentlich gehört dieser Beitrag thematisch nicht auf meinen Blog.
Aber besondere Zeiten rufen besondere Blogartikel hervor. 😉